6.10.15

Neue Ölgemälde


Heimat ist in diesen Tagen ein prägender Begriff - 
sovielen ist die Heimat genommen worden.
Soviele sind untwerwegs zur neuen Heimat.

Auch mein Vater ist mit seiner Familie, meist zu Fuß, 
aus Pommern geflohen - damals.
In Ost-Westfalen - meiner Heimat - ist er nie ganz angekommen.



"Heimatbild 1", Öl und Blattsilber auf Leinwand, 140 x 180 cm
Bitte in die Fotos für eine größere Darstellung klicken.


In der Fremde
Joseph von Eichendorff

Aus der Heimat hinter den Blitzen rot
Da kommen die Wolken her,
Aber Vater und Mutter sind lange tot,
Es kennt mich dort keiner mehr.

Wie bald, ach wie bald kommt die stille Zeit,
Da ruhe ich auch, und über mir
Rauscht die schöne Waldeinsamkeit,
Und keiner kennt mich mehr hier.

Detail, gestisches Öl auf geometrischer Struktur

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1 Kommentar:

  1. Die Krähen schrei'n
    Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
    Bald wird es schnei'n –
    Wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat!

    Nun stehst du starr,
    Schaust rückwärts ach! wie lange schon!
    Was bist du, Narr,
    Vor Winters in die Welt – entflohn?

    Die Welt – ein Tor
    Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
    Wer Das verlor,
    Was du verlorst, macht nirgends Halt.

    Nun stehst du bleich,
    Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
    Dem Rauche gleich,
    Der stets nach kältern Himmeln sucht.

    Flieg', Vogel, schnarr'
    Dein Lied im Wüsten-Vogel-Ton! –
    Versteck' du Narr,
    Dein blutend Herz in Eis und Hohn!

    Die Krähen schrei'n
    Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
    Bald wird es schnei'n –
    Weh dem, der keine Heimat hat!

    Nietzsche gab diesem Gedicht sechs (!) verschiedene Titel. Unter anderem "Vereinsamt", "Abschied" und "Heimweh".

    Heimweh frisst die Seele auf, wie Krebs den Körper auffrisst. Heimweh kann man auch in der Heimat haben. Wenn die Wurzeln abgeschnitten wurden. Dann hilft allerdings auch keine Flucht.

    Bis immer
    Doro

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